16.04.2012

Der Schnee ist getaut!

Mit jedem Tag gefällt mir Moskau immer mehr. Pünktlich mit dem Frühling putzt sich die Stadt fein raus. Die Straßen werden vom restlichen Schnee befreit, die Häuser vom winterlichem Dreck sauber gewaschen. Die Sonne scheint und die Temperaturen steigen.



Es gibt so viel zu sehen, doch ein paar Lektionen muss man vorab gelernt haben!



 

Zum Beispiel,dass man bloß nicht zur
Rush Hour in der Metro fahren sollte! 
Es fängt bei Einsteigen an: Du wirst mitgezerrt und wenn du Pech hast gibt es keinen Sitzplatz mehr, dann musst du Achterbahn fahren.
Aber keine Sorge, du kannst nicht umfallen, denn du bist eingekesselt von Menschen.
Wenn die Horde erstmal im Waggon ist, ist es kaum möglich aus dem Inneren wieder rauszukommen.
Trotzdem liebe ich die Metro, denn sie kommt alle 2 Minuten, fährt schnell und im Kreis wodurch man sich keinesfalls verfahren kann!

Außerdem ist es wichtig möglichst aggressiv durch die Straßen zu laufen. Wenn du nett lächelst wirst du von allen möglichen Leuten angequatscht. Omis,Straßenverkäufer, Penner... sie alle wollen dir was verkaufen oder dich beklauen. Es bleibt keine Zeit für Nettigkeiten. Moskau ist eine schroffe Stadt mit einem schnellen Rhythmus.


Doch es gibt auch schöne Seiten dieser Megapoli: die vielen Parks, das Essen, die Museen.
Russen lieben Kunst. Alte wir Moderne, Architektur wie Malerei. Es gibt so viele Ausstellungen, die Sehenswert sind, dass ich mehrere Tage gebraucht habe um zu entscheiden wo ich als Erstes hingehe.
Das Moscow Museum of Modern Art (MMoMA) bot den besten Einstieg:


08.04.2012

Der erste Blick

Nun bin ich eine Woche in Moskau. Zuerst hat mich die Metropole etwas überrumpelt.
Es ist alles etwas zu viel. Zu viele Menschen, zu viele Möglichkeiten, zu viel Auswahl. Sei es an Essen, Kleidung oder Extravaganz. Auf den ersten Blick erscheint Moskau wie ein Ameisenhaufen in Gucci.
Die Preise sind einfach überirdisch. Die europäischen Etiketten werden stumpf mit dem doppelten Betrag überklebt. Ein Joghurt kostet 2€. Nach ein paar Tagen habe ich jedoch gefallen daran gefunden, dass man überall Alles bekommen kann. Egal wie ausgefallen deine Wünsche sind -mit genügend Geld kriegst du es.

Das Wetter ist...russisch. Der Schnee liegt auf den Straßen und taut langsam zu einer braunen Masse. Von meinem Arbeitsplatz aus kann ich manchmal beobachten wie die Sonne sich durch dicke Wolken durchkämpft und wieder verschwindet.

Meine Kollegen sind wahnsinnig nett, haben mich sofort aufgenommen und mit eingespannt. Jetzt lauf ich mit Ihnen zu Meetings, zur Kantine und zur Kaffepause.











Aber verstehen,warum ich hergekommen bin, könne sie nicht: "wir Alle wollen zu euch nach Europa, aber Ihr wollt aus irgendeinem Grund zu uns", sagte meine Kollegin scherzhaft.
Hier rechts sieht man das Gebäude indem ich arbeite. Es herrschen strenge Sicherheitsmaßnahmen und ich muss dem Wachmann jeden Morgen beweisen, dass ich mich hier aufhalten darf.



Eine Kuriosität war diese Woche für mich die Tatsache, dass Blumenverkäufer ihre Sträuße zusätzlich parfümieren. So roch mein Blumenstrauß aus Hyazinthen nach Patchouli und Kölnisch Wasser.